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ShuiDao
Praxis für chinesische Medizin und Akupunktur

Herbst

Gesundheit und Entspannung fördern während der Herbstmonate

(Basierend auf Heiner Frühaufs englischer Übersetzung des Klassikers von Gao Lian, Zunsheng bajian, "Eight Pieces On Observing the Fundamental Principles of Life")

Das Thema der drei Herbstmonate ist das Vergehen und Verlangsamen des Wachstumsimpulses. Mit dieser Jahreszeit verbunden ist im Organismus das Netzwerk der Lungen; dieses Organ ist erfüllt mit Qi und hat eine spezielle Beziehung zum scharf-aromatischen Geschmack. Werden die Lungen in Zusammenhang mit den anderen Körperfunktionen betrachtet, so ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Wandlungsphase des Herbstes, das Metall, Holz überwältigen kann. Mit dem Holz verbunden ist die Leber, und weil die Wandlungsphase Holz wiederum durch den sauren Geschmack angesprochen wird, sollte im Herbst die Aufnahme von scharfem Geschmack reduziert werden, dafür aber vermehrt saurer Geschmack zugeführt werden, damit das Leber-Qi genährt und unterstützt wird.

Kommt es zu einer krankhaften Fülle im Funktionskreis der Lungen, hilft der Klang "ssssssssss", diese Fülle auszuleiten. Mit Einsetzen der drei Herbstmonate ist es wichtig, Körper und Geist in einem ruhigen, harmonischen Zustand zu halten und seine Energien nicht zu verschleudern. Sowohl Frühling als auch Herbst sind Jahreszeiten des Wandels, daher werden sich vor allem zu diesen Jahreszeiten Erkrankungen zeigen. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dann beruhigende, meditative Praktiken, die das Leben nähren, besonders zu pflegen. Sowohl der Alltag, als auch die Behandlung sollten auf die der Jahreszeit entsprechende Energiequalität hin abgestimmt werden. So ist es im Herbst unangebracht mit stark ausleitenden Techniken zu arbeiten, wie Brechmitteln oder intensiv schweisstreibenden Massnahmen. Diese würden bewirken, dass sich der Patient leergepumpt fühlen würde und sich Unruhe und Ruhelosigkeit im Netzwerk der Funktionen bilden könnte. Stattdessen sollte z.B. im Falle einer Diarrhö nur Akupunktur und Moxibustion eingesetzt werden, zusammen mit Kräutern, die das Yang-Qi des Patienten unterstützen.

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Menschen, die unter Erschöpfung, unter Hämorrhoiden oder auch unter Erkrankungen leiden, die mit starkem Durstgefühl zusammenhängen (Bsp. Diabetes) etc, sollten darüber hinaus gebratenen Reis, überhaupt Gebratenes und Frittiertes, meiden, wie auch Fleisch von Rindern, die nicht geschlachtet wurden, weiterhin rohen Fisch, dazu Huhn, Schwein, Wein, fermentierte Nahrungsmittel, salzige Nahrungsmittel, Essig, sowie alles, was klebrig und schwer verdaulich ist. Wer unter einer schwachen Verdauung leidet, meidet besser auch Rohkost, Samen und fermentierte Sojaprodukte. Dasselbe gilt auch für Menschen, die unter einer Wind-Erkältung leiden, sowie auch für Menschen mit Völle unterhalb der Rippenbögen.

Morgens, direkt nach dem Aufwachen, sollte folgende Übung gemacht werden: Schliesse Deine Augen, klappere 21 Mal mit den Zähnen, schlucke den Speichel, reibe Deine Hände aneinander und lege danach die Handflächen auf die Augen und spüre die Wärme, die auf die Augen übergeht. Reibe nochmal Deine Hände und bedecke wieder die Augen. Wer diese Übung regelmässig während der gesamten drei Herbstmonate praktiziert, bekommt klare und leuchtende Augen.

Im Neijing steht: Im Herbst "soll man früh zu Bette gehen und morgens mit den Hühnern (zu Sonnenaufgang) aufstehen." Dies solle alle mentalen Wesensbereiche ruhig und friedlich machen, und die Abwärtsströmung des Herbstes lindern. Bringe Deine mentale Energie in Einklang mit der zusammenziehenden und abwärtsgerichteten Qualität des Herbst-Qi, verschleudere keine Energie, und das Lungen-Qi wird klar. So wird das Leben genährt im Einklang mit dem nährenden und zusammenziehenden Qi der herbstlichen Erntezeit. Verstösse gegen diese Prinzipien verletzen den Funktionskreis der Lungen, führen letztlich zu Duchfällen im Winter, zu Verlust genau dann, wenn es um Lagerung und Erhaltung geht. Das Qi des Herbstes ist trocken, daher wird empfohlen, dagegen mit etwas befeuchtendem Sesam gegenzusteuern. Vermeide kalte Getränke, ebenso wie kalte und klamme Kleidung auf der Haut.